Schlaganfalleinheit (Stroke Unit)

Der Schlaganfall

Mehr als 260.000 Menschen erleiden in Deutschland jährlich einen Schlaganfall. In rund 85 Prozent der Schlaganfälle liegt ein Hirninfarkt vor, der durch einen plötzlichen Gefäßverschluss verursacht wird.
Typische Symptome sind Sehstörungen, Gefühlsstörungen, Lähmungen, Sprach- und Sprechstörungen, Koordinationsstörungen und Schwindel. Häufig ist nur eine Körperseite betroffen. Nun gilt es, die Durchblutung so schnell wie möglich wiederherzustellen, um zu vermeiden, dass Gehirngewebe abstirbt. Hierfür stehen die Thrombolyse und bei größeren Gefäßverschlüssen die Thrombektomie zur Verfügung. Die Thrombolyse, auch unter Lyse bekannt, besteht aus der Infusion eines Enzyms, das Blutgerinnsel in den Hirnarterien auflösen kann. Zugelassen ist sie derzeit innerhalb von 4,5 Stunden nach Einsetzen von Symptomen eines Schlaganfalls, wie beispielsweise Lähmungen. Für Patienten, die eine Thrombektomie benötigen, bestehen Kooperationen mit Thrombektomiezentren, so dass eine professionelle Behandlung an allen Tagen des Jahres zu allen Uhrzeiten sichergestellt ist.
Auch vorübergehende Ausfälle sind möglich und werden dann Transitorisch Ischämische Attacken genannt. Hierbei kann es sich um Vorboten eines permanenten Schlaganfalls handeln und sollten ebenfalls sofort in einem Krankenhaus behandelt werden, um bleibende Schäden abzuwenden.
Denn wenn ein Schlaganfall schnell erkannt und behandelt wird, kann das Leben retten und Behinderung abwenden. Daher gilt: "Time is brain" und der Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall, rufen Sie daher unverzüglich die "112" an.

Pressekonferenz der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) zum Weltschlaganfalltag am 29. Oktober 2019:
https://www.dsg-info.de/images/stories/DSG/Presse/PDF/2018/Schlaganfall-Pressemappe-DSG-PK-25.10.2018.pdf

 

Die Stroke Unit:

  • Interdisziplinäres Team bestehend aus Fachärzten für Neurologie, Innere Medizin und Kardiologie, Intensivmedizin und speziell ausgebildeten Gesundheits- und Pflegekräften
  • Multidisziplinäre Teamvisiten mit Therapeuten aus den Bereichen Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie
  • Sämtliche Diagnostik im Hause vorhanden: Herzultraschall, Ultraschall der hirnversorgenden Blutgefäße, Langzeit-EKG, Videoschluckuntersuchung Computertomographie, Kernspintomographie
  • 24-Stundenbereitschafft zur intravenösen Lysetherapie, in Zusammenarbeit mit dem Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf
  • Mitglied im Universitären Interdisziplinären Neurovaskulären Netzwerk (UnINVN) Hamburg

 

Der Ablauf bei  einem Schlaganfall

  • Notfalldiagnostik auf der Notaufnahme mit CT ggf. MRT
  • Meist Aufenthalt auf der Schlaganfallstation über 1 bis 3 Tage
  • Möglicherweise Verlegung auf die periphere Station
  • Organisation einer weiterführenden Rehabilitationsbehandlung
  • Parallel bereits rehabilitatorische Bemühungen durch die Therapeuten

 

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