Willkommen im Raum der Stille in unserem Krankenhaus. Dieser Andachtsraum ist jederzeit für alle offen. Sie können sich Ihren Platz suchen, Ihren Stuhl zurechtrücken und Ihren Gedanken Raum geben. Hier können Sie zur Ruhe kommen. Inne halten. Sorgen und Ängste vor Gott bringen. Sich Mut und Kraft schenken und Segen zusprechen lassen. Er ist dafür in besonderer Weise eingerichtet und gestaltet worden:
Durch die bemalten Fenster wird der Raum in ein besonderes Licht getaucht. Die Glasfenster stellen eine biblische Geschichte dar. Doch bevor Sie sich mit ihr beschäftigen, lassen Sie doch die Farben, die Formen und das Licht auf sich wirken. Durch Ihre Eindrücke und Gedanken werden die Figuren lebendig und erzählen eine eigene Geschichte. In den Fenstern wird eine Bewegung vom Dunklen, Schweren hin zum Hellen dargestellt. Ein am Boden liegender Mensch beginnt sich aufzurichten und fängt an, wieder etwas vom Leben zu erwarten. Schließlich steht er und geht einen neuen Weg.
Die Künstlerin Lea Schulz-Dievenow aus Vlotho hat auf den Fenstern folgende Geschichte aus der Bibel dargestellt (Johannes 5,1-9): In Jerusalem war ein Teich, den man Bethesda nannte: "Haus der Gnade." Dort lagen viele Kranke: Blinde, Lahme und Ausgezehrte. Sie warteten darauf, dass sich das Wasser bewegte. Wer dann als erstes in den Teich stieg, so war der Glaube, der wurde geheilt. Ein Mann lag dort schon 38 Jahre lang, also fast ein ganzes Leben lang. Er kam immer zu spät und war namenslos geworden. Als Jesus dort war, sah er ihn und sprach ihn an: "Willst du gesund werden" - "Ich habe niemand, der mir hilft," antwortete der Mann. "Wenn ich komme, ist immer schon ein anderer vor mir ins Wasser gestiegen." "Steh auf, nimm dein Bett und geh!" fordert ihn Jesus daraufhin auf. Er kannte Jesus nicht, stand aber auf, nahm sein Bett und ging. Ein Unbekannter durchbricht hier Hilflosigkeit eines anderen, weil er ihn wahrnimmt und anspricht. Wenige Worte reichen aus und der tut, was bisher unvorstellbar war. Dass solche Worte uns erreichen, wünschen wir Ihnen.
Altar und Lesepult nehmen mit den Intarsien die dunklen Wellen der bemalten Fenster auf. Ein Symbol für das Auf und Ab des Lebens. Doch hier haben sie ihre Schwere verloren. Altar und Lesepult wirken leicht. Rebekka Vaick und ihre Werkstatt Möbelkreationen aus Hoopte haben beide bewusst so gestaltet. Sie sind aus europäischer Kirsche gefertigt. Auf dem Lesepult finden Sie ein Buch, in das Sie schreiben können, was Sie bewegt: Gedanken und Gebete, Sorgen und Hoffnungen. Auf dem Altar können Sie die Losung des Tages lesen, Gottes Wort für den jeweiligen Tag.
Die Christusfigur über dem Altar breitet seine Arme aus - so als würden sie alles umschließen und mittragen. Dieser Christus hängt nicht am Kreuz. Beinahe schwerelos, leicht und ohne Leiden ist er im Raum. Das Leid hat seine Schwere verloren, obwohl Christus Schmerzen und Zweifel kannte, hilflos und bitter einsam gelitten hatte und im Sterben verloren war. Wortlos und unaufdringlich geben diese offenen Arme die Erlaubnis, zuzulassen, was ist. Sie erinnern daran, dass das Leben weiter ist, als wir manchmal empfinden. Offene Arme geben, was man braucht. Diese sehr besondere Darstellung des Gekreuzigten hat der Bildhauer Michael Breig aus Hannover aus Bronze geschaffen.
In dem kleinen Regal finden Sie Gesangbücher, Bibeln und andere Texte. Vielleicht mögen Sie darin lesen die Worte auf sich wirken lassen.Auf dem Regal und an der „Segensleine“ am Fenster, finden Sie wechselnde Segenskärtchen, Bibelworte, kleine Kreuze u.a. Diese dürfen Sie gerne mitnehmen!
Bleiben Sie behütet! Ihre Krankenhausseelsorgerin Andrée Möhl-Berndt