Sialendoskopie (Speicheldrüsengangspiegelung)

Der Mensch hat sechs große Kopfspeicheldrüsen für die Speichelproduktion:
2 Unterkieferspeicheldrüsen, 2 Unterzungenspeicheldrüsen und 2 Ohr-speicheldrüsen.

Im Speichel bilden sich manchmal sogenannte Speichelsteine, die bei entsprechender Größe den Ausführungsgang verlegen können. Das führt dann oft zu einem besonders bei den Mahlzeiten auftretenden, recht schmerzhaften Speichelstau. Auch entzündliche oder narbige Einengungen des Speichelausführungsganges können zu ähnlichen Beschwerden führen.

In der Vergangenheit wurde bei Speichelsteinleiden oder auch chronischen Engstellen (Stenosen) im Bereich der Unterkieferspeicheldrüse oft die ganze Drüse entfernt. Seit Anfang 2010 haben wir in unserer HNO-Abteilung ein schonendes Verfahren, die Sialendoskopie, eingeführt, welches in den meisten Fällen den Erhalt der Speicheldrüse und ihrer Funktion ermöglicht.
Die Steine befinden sich sehr häufig in den Speichelausführungsgängen der Unterkieferspeicheldrüse, die unter der Zunge in den Mundraum münden. Etwas weniger häufig finden sich Speichelsteine in den Ohrspeicheldrüsen oder deren Ausführungsgängen. Mit bloßem Auge sind diese Öffnungen im Mundboden bzw. in der Wangenschleimhaut kaum zu sehen. Deshalb wird der erste Teil des Eingriffs unter einem OP-Mikroskop durchgeführt.


Diagnostik:

Vor einer Sialendoskopie wird immer eine Ultraschalluntersuchung der Speicheldrüsen und der Halsweichteile durchgeführt.
Eine Computer- oder Magnetresonanztomographie ist nicht immer erforderlich.

 

Sialendoskopie:

 

Durch Einführen eines nur 1,1 mm oder 1,6 mm dünnen Endoskops in den Ausführungsgang kann man diesen in der Regel auf der gesamten Länge von etwa
7 cm untersuchen. Das Endoskop hat außer dem optischen Kanal einen Spülkanal und einen Arbeitskanal, durch den die Instrumente eingeführt werden.  

Über einen Monitor wird das Endoskop auf dem Weg zur Drüse verfolgt und ein im Gang liegender Stein wird sichtbar (Abb. 1)

 

 

Der Stein wird dann mit Hilfe eines kleinen Fangkörbchens aus dem Gang herausgezogen (Abb .2).
Nun kann der in der Drüse produzierte Speichel wieder ungehindert abfließen.
(Abb. 3)
Entzündlich bedingte Engstellen im Speichelgang können direkt mit Hilfe des Endoskops oder zusätzlichem Einsatz eines speziellen Ballon-Katheters wieder erweitert werden und gegebenenfalls mit einem Platzhalter vorübergehend geschient werden. Dieser verbleibt in der Regel für etwa 2 - 3 Wochen und kann dann sehr einfach wieder entfernt werden.

Nach der Operation kommt es meist zu einer vorrübergehenden Schwellung der Drüse.

 

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