Ohrmuschelplastik

Informationen zur Ohrkorrektur - Ohrmuschelkorrektur - Ohranlegeplastik

Vor einer Ohranlegeplastik sollten Sie diese Informationen gründlich lesen.
Abstehende Ohren werden meist bereits in der Kindheit korrigiert, um Hänseleien in der Schule zu vermeiden. Als weiterer sensibler Zeitraum gilt der Eintritt in die Pubertät. Um psychischen Störungen vorzubeugen übernehmen oftmals die Krankenkassen bis ca. zum 14.Lebensjahr die Behandlungskosten.

Die Formabweichungen

  • Im oberen Drittel ist die Faltenbildung der Ohrmuschel oftmals zu gering oder gar nicht ausgeprägt.
  • Im mittleren Drittel (cavum conchae) ist die Ohrmuschel oftmals zu stark ausgeprägt.
  • Im unteren Drittel kann das Ohrläppchen zu stark abstehen oder zu groß sein.
  • Der Abstand der Ohrmuscheln vom Kopf ist zu groß.

Daneben gibt es noch eine Vielzahl kleinerer und größerer Abweichungen, die ein erfahrener Operateur bei der Planung des Eingriffes zu berücksichtigen hat.

 

Die Operationstechnik der Ohranlegung

Durch einen Hautschnitt auf der Rückseite wird der Ohrmuschelknorpel freigelegt und entlang den gewünschten Falten eingeschnitten. Danach wird der Knorpel mit ungefärbten, durch die Haut nicht durchschimmernden Fäden geformt (Technik nach Convers).   Der Knorpel wächst an seinen Schnitträndern in der neuen Form zusammen. Bei Bedarf wird ein sichelförmiges Knorpelstück aus dem mittleren Drittel ( cavum conchae ) entfernt und vernäht. Falls die Ohrmuschel jetzt noch zu weit vom Kopf abstehen sollte, kann sie mit einer weiteren Naht angelegt werden. Hierfür wird ein Faden genutzt, der sich selbst auflöst.
Das Ohrläppchen kann durch entfernen eines Hautstückchens auf der Rückseite verkleinert werden.
Speziell hierbei kann es zum Verschluss von Ohrlöchern kommen. Die gleichzeitige Wiederherstellung eines Ohrläppchenloches während der Operation wird nicht durchgeführt, um keine Wundheilungsstörungen zu riskieren. Eventuell wird eine Wunddrainage eingelegt. Abschließend wird die überschüssige Haut auf der Rückseite beseitigt und die Wundränder werden vernäht. Diese Fäden müssen nach ca. 7 Tagen wieder entfernt werden. Die Ohrmuschel wird mit einer Salbengaze austamponiert und ein Kopfverband ähnlich einem Turban angewickelt.

 

Die Betäubung für Ohrkorrekturen

Bei Kindern wird die Operation regelhaft in Vollnarkose durchgeführt, bei älteren Kindern und Erwachsenen kann problemlos in örtlicher Betäubung operiert  werden. Die OP-Zeit beträgt 1 bis 1,5  Stunden, wobei man eine weitere halbe Stunde für die örtliche Betäubung, die Desinfektion des OP-Gebietes und den Verband hinzurechnen muß.
Die Operation kann ambulant durchgeführt werden, wenn keine gravierenden Erkrankungen eine längere Überwachung nach der Narkose erforderlich machen.

 

Die Nachbehandlung

Am Abend nach der Operation kann ein leichter Wundschmerz auftreten, deshalb wird ein Schmerzmedikament mitgegeben. Bitte nehmen Sie dieses Medikament nach unserer Anweisung ein.
Am Tag nach der Operation wird der Turbanverband von uns abgenommen und die evtl. vorhandene Wunddrainage entfernt. Als neuer Verband werden nun sogenannte Ohrenklappen angelegt. Diese sollen ganztägig bis zur Fadenentfernung am 7. Tag nach der Operation getragen werden. Danach soll für etwa vier bis sechs Wochen ein Stirnband zur Nacht getragen werden, damit die Ohrmuscheln nicht bei einer unvorsichtigen Bewegung im Bett unter Zug geraten. Dabei könnten die Fäden aus dem Knorpel reißen und die Ohrmuschel wäre wieder verformt. Ebenfalls für vier bis sechs Wochen soll deshalb auch Ball- oder Kontaktsport unterbleiben. Kleinere Einblutungen in die Haut und eine Schwellung der Ohrmuscheln sind normal und vergehen innerhalb von 14 bis 21 Tagen wieder.

Starke Hitzeeinwirkung, Sauna und Sonnenbaden führt oft zu Schwellungen und Infektionsgefahr. Deshalb soll eine Überwärmung für vier bis sechs Wochen vermieden werden.
Die Haarwäsche kann ab dem 4.Tag nach der Operation vorsichtig vorgenommen werden, wenn anschließend ein Verbandswechsel durchgeführt wird.  Eventuell die Haare waschen lassen.
Gefühlsstörungen in Form von Taubheitsgefühl, Überempfindlichkeit oder Missempfindungen wie Kribbeln oder Juckreiz können nach der Operation auftreten. Diese Gefühlsstörungen verschwinden regelhaft nach vier bis sechs Wochen, in seltenen Fällen erst nach sechs Monaten.
Aus der Operationswunde wird blutiges Wundsekret abgegeben, dieses wird von dem Kopfverband aufgenommen. Stärkere Blutungen werden durch einen Druckverband gestillt.

 

Komplikationen

Selten kommt es zu Entzündungen in der Ohrmuschel. Diese werden beim Verbandswechsel sichtbar und werden mit Antibiotika behandelt. In seltenen Fällen kommt es zur Unverträglichkeit der Wundfäden, diese müssten dann entfernt oder ersetzt werden. An den Knorpelschnitträndern kann es zu überschießender Bildung von Narbenknorpel kommen. Dieser kann evtl. in Form kleiner Knötchen tastbar sein und auf  Wunsch entfernt werden.
Bei Veranlagung zu überschießender Narbenbildung kann eine dicke, rote, fleischige Narbe entstehen. Diese sogenannten Keloide können nach Jahren verschwinden oder operativ entfernt werden. Es besteht jedoch eine große Wahrscheinlichkeit des Wiederauftretens. Falls Sie bereits Operationsnarben haben, zeigen Sie diese bitte vor. Plötzliche Formveränderungen der Ohrmuscheln lassen auf einen Fadenausriss schließen, hier muss in einer kleinen Operation der Faden erneuert werden.

 

Blutungsneigung

Die Einnahme von Schmerzmedikamenten, die Acetylsalicylsäure enthalten, wie z.B. Aspirin, führt zu einer verzögerten Blutgerinnung und erhöhten Nachblutungsgefahr. Deshalb dürfen diese Medikamente eine Woche vor der Operation  bis eine Woche nach der Operation nicht eingenommen werden. Das gleiche gilt für blutverflüssigende Medikamente wie Marcumar. Setzen Sie Medikamente nicht selbständig ab! Befragen Sie vorher den verordnenden Arzt nach notwendigen Ausweichpräparaten. Die "Pille" kann weiter eingenommen werden.

 

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